Das Schauspiel von Kinn

Das Schauspiel von Kinn – Eine Zusammenfassung

 

Den 8. Juli 1537

In der Kirche auf Kinn hat die Gemeinde «Seljumannamesse» gefeiert, eine Gedenkmesse für die heilige Sunniva von Selje. Nach dem Gottesdienst versammeln sich alle vor der Kirche. Dann kommen der Vogt und seine Männer unerwartet nach Kinn. Tarve, der Schreiber des Vogts, und Borni, die Tochter des Pfarrers, waren früher ein Liebespaar. Tarve nimmt dem Priester den Schlüssel der Kirche weg und gibt ihn dem Vogt. Der Vogt bringt eine Botschaft von König Kristian dem 3.: Norwegen ist kein selbständiges Land mehr. Von jetzt an und zu ewiger Zeit soll es eine dänische Provinz sein. Gleichzeitig muss das Volk auf den Katholizismu verzichten und deuen Lehre von Luther bekennen. Der muss das Volk von einem ersetzt werden, der sich zu der neuen lehre bekennt. Die Einwohner auf Kinn protesstieren heftig; sie wollen keinen neuen Pfarrer haben! Der Vogt erklärt sich damit einverstanden, dass der Pfarrer mit seiner Arbeit fortzetsen darf, wenn er mit dem Katholizismus bricht.

     Margrete, Bornis Mutter, bittet den Pfarrer, die Forderungen des Vogts zu akzeptieren, d.h. mit dem Papst und dem Zölibat zu brechen. Dann werden sie heiraten können. Aber Borni protestiert gegen ihre Mutter. Sie fleht ihren Vater an, dem alten Glauben treu zu bleiben. Borni will nun mit einem alten Kirchenspiel beginnen – es handelt von Heiligen aus Irland – bei dem die Gemeinde durch die Ankunft des Vogts unterbrochen wurde. Sie darf den Schlüssel vom Vogt leihen, damit sie Bühnenkleidung und Ausstteuerung aus der Kirche holen kann. Sie bittet Tarve mitzuspielen, so wie er es getan hat, als er auf Kinn wohnte.

 

Das Kirchenspiel

Irland im 9. Jahrhundert. Der König ist tot und seine Tochter, Sunniva, wird seine Nachfolgerin. Dann kommt der Wikinger, Ramn, nach Irland. Er plündert das Lans und versucht Sunniva zu zwingen, ihn zu heiraten. Sunniva, die sich auf ihrem Schloss aufhält, berät sich mit ihrem Rat weiser Männer. Sie raten ihr, Ramns Forderung zu akzeptieren. Sunniva antwortet Ramn, dass sie in der Nacht zu ihm kommen wird. Ramn und die Wikinger feieren den Sieg, aber Sunniva und ihr Volk haben Ramn angeführt und verlassen das Land. Sie fliehen aufs Merr in Schiffen ohne Segel und ohne Ruder. Schliesslich gelangen sie in Norwegen ans Land. Sunniva kommt nach Selje, wo sie als Märtyrerin stirbbt und zur Heiligen erklärt wird. Später wird Selje zu Bischofssitz ernannt, eine Kirche und ein Kloster werden dort gebaut. Borni, ihr Dienstmädchen, landet auf Kinn. Ein Unterirdischer will ihr eine Kirche bauen, wenn er sie als Frau bekomme, aber wenn sie seinen Namen erfahre, werde sie frei sein. Sie erfährt seinen Namen, und indem die Kirche fertig ist, ruft sie seinen Namen und er fällt tot vom Kirchendach herunter.

 

Jetzt wird der Vogt ungeduldig und unterbricht das Spiel. Er bittet den Pfarrer, sich zu entscheidne. Aber dieser kann das nicht. Er ist innerlich zu zerrissen. Der Vogt gibt ihm einen Tag und eine Nacht Gedenkzeit. Er nimmt den Schlüssel der Kirche an sich und geht. Borni ist verweifelt und Tarve versucht, sie zu trösten. Wenn er Pastior auf Kinn wird, will er sie heiraten, glücklich machen und mit seinem Schwert (Dolch) schütz­en.

Aber Borni nimmt das Schwert und wendet es gegen sich selbst. Sie fühlt, dass sowohl Tarve als der Vater sie i Stich gelassen haben. Sie haben sowohl sie als den katholischen Glauben verraten. Sie läuft davon und ins Gebirge. Der Pfarrer betet zum Heiligen Olav, dass die Tochter gefunden werden muss. Margrete is böse, weil er betet und nicht sucht. Sie geben sich gegenseitig die Schuld für alles, was passiert ist. Margrete verspottet den Glauben und der Pfarrer greift sie zornig an. Ein Mann kommt mit Bornis Schal, den er gefunden hat. Margrete wird versweifelt und befürchtet das Schlimmste.

     Die 24 Stunden sind um, und der vogt und seine Soldaten kommen zurück. Hochmütig fordert Tarve, Pastor zu werden. Margrete versucht, das zu verhindern, aber der Vogt setzt Tarve als Pastor ein und übereicht ihm den Kirchenschlüssel. Aber die Dorftbewohner wollen nicht Tarve zum Pfarrer haben. Sie verspotten ihn und beginnen mit Steinen zu werfen. Die Männer des Vogts greifen an, und ein ernster Kampf wäre entstanden, wenn nicht der Pfarrer dazwischen gegangen wäre. Zögernd legen sie die Waffen nieder.

     Die Einwohner beklagen sich. Es sind schlechte Zeiten sowohl für die Fischer als fïr die Bauer. Ausserdem ist Norwegen eine dänische Provinz geworden, sie sollen ihren alten Glauben aufgeben, und ein früherer Bettler soll ihr neuer «Pfarrer» werden! Wie alle anderen, hat auch der Pfarrer das Gefühl, dass er an einem Abgrund steht und keine Hoffnung mehr hat. Nur der alte Garmund sieht es anders. Ihre Kirche ist die Hoffnung! Die, die allen Sturmen und allen Zeiten trotzt. Die, die ihnen Schutz gibt und die Gräber der Verstorbenen bewacht. Die Aussage von Garmund bewirkt, dass der Pfarrer seine Einstellung ändert: Er will den neuen Glauben übernehmen und als Pastor für die Menschen auf Kinn fortsetzen. Tarve versucht, seine Stellung zu verteidigen, aber er muss sich geschlagen geben und dem Vogt den Schlüssel zurückgeben.

     Die tote Borni wird auf die Bühne getragen. Sie hat sich mit Tarves Schwert getötet. Tarve will sich versweifelt in sein Stellung als Schreiber des Vogts.

     Beim Weggehen trifft er ein ärmlich gekleidetes Mädchen. Si gibt ihm seinen Bettelstab. Die anderen wollen das Mädchen wegjagen, aber der Pfarrer lässt es bleiben. Sie heisst sygni und erzählt, dass sie Borni in einer Grotte im Gebirge gefunden hat, und dass ein goldenes Kreuz in der Luft über Bor i schwebte. Der Pfarrer meinte, es müsse ein Zeichen Gottes gewesen sein. Sowohl er als Marg­re­te fühlen sich vom kleinen Mädchen angezogen. Wenn sie sie fragen, wo ihre Eltern  sind, stellt sie sich zwuscgeb die beiden und nimmt ihre Hände als Zeichen dafür, dass sie sie als Eltern haben möchte. Dann geht sie auf dem Vogt zu und bittet um den Schlüssel. Der Vogt zögert. Was würde der König sagen, wenn er einem KInd den Schlüssel gäbe? Das Mädchen antwortet ihm: er solel nu antworten, was Jesus gesagt hat: Derjenige, der in den Himmel hinein will, muss zuerst noch wie ein Kind werden. Sie bekommt den Schlüssel und gibt ihn dem Pfarrer.

Das Stück schliesst damit, dass alle die «Hymne zu Kinn» singen.

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